Warum 10 gebote

Wir sind eine Gruppe von meerschweinchenbegeisterten Menschen, die sich für ein besseres Leben der kleinen Individuen einsetzen. Uns alle vereint, dass jeder Erfahrungen aus vorangegangen Vereinstätigkeiten und allgemeinem Engagement für das Tierschutzthema mitbringt.

Da nicht immer alles so lief, wir uns dies vorgestellt haben, sind wir zu dem Entschluss gelangt, den Tierschutz für die Meerschweinchen auf privater Basis fortzuführen. Als gemeinsame Richtlinie für die Zusammenarbeit haben wir uns den

10 Geboten verpflichtet.

Wir haben in Form der 10 Gebote alle Dinge zusammen getragen, die uns für unsere Arbeit wichtig sind. Diese möchten wir Ihnen gerne näher bringen.

 

1. Gebot

Wer sich Meerschweinchen zulegt, übernimmt die Verantwortung für diese ihm anvertrauten Lebewesen – lebenslang.
Für  Meerschweinchen Verantwortung zu übernehmen bedeutet nicht nur die Verpflichtung zu tiergerechter Haltung, Fütterung und medizinischer Versorgung, sondern auch die Tierchen als Teil der Familie willkommen zu heißen, Ihnen Schutz, Zuwendung und Fürsorge zu geben.

 

2. Gebot

Die Haltung der Meerschweinchen muß den natürlichen Bedürfnissen angepasst sein.
Meerschweinchen leben in Freiheit NIE alleine, sondern immer in kleinen Gruppen mit einem „Chef“ und mehreren Weibchen sowie deren Nachwuchs. Die Jungböcke müssen nach Erreichen der Geschlechtsreife den Familienverband verlassen und  eine eigene Familie gründen.
Meerschweinchen leben in Freiheit NIE in gleichgeschlechtlichen Beziehungen.

Meerschweinchen sind Lauftiere. Auf der Suche nach Futter sind sie in Freiheit immer unterwegs.
Wer sich Meerschweinchen zulegt, muß sich dieser Tatsache bewusst sein und entsprechend große Flächen zur Verfügung stellen ( siehe unsere Vermittlungsrichtlinien ).

 

3. Gebot

Die Fütterung muß den natürlichen Bedürfnissen angepasst sein.
In Freiheit ernähren sich die Meerschweinchen ausschließlich von Gräsern, Blättern und anderen Pflanzenteilen. Getreide gehört nicht zum natürlichen Futterbedarf des Meerschweinchens.
Deshalb ist das Grundnahrungsmittel der Schweinchen Heu, das immer und in ausreichender Menge zur Verfügung stehen muss.
Handelsübliches Trockenfutter ist viel zu kalorienreich, belastet Verdauung und Stoffwechsel über die Maßen und verhindert den notwendigen Zahnabrieb.
Da die Schweinchen – genau wie der Mensch – Vitamin C nicht im Körper erzeugen können, muß ihnen dieses über geeignetes Frischgemüse und -obst täglich mindestens zwei Mal zugefüttert werden.
 
In einigen Situationen ( alte und/oder geschwächte Tiere, Tiere in Außenhaltung ) kann die angemessene Zufütterung von hochwertigem Trockenfutter sinnvoll sein.

 

4. Gebot

Alle Meerschweinchen sind gleich anzusehen.
Natürlich gibt es gewisse Vorlieben, trotzdem sollte sich jeder Halter bewusst sein, daß die Urform des Schweinchens ein glatthaariges, wildfarbenes Wesen ist.
Sämtliche Farbschläge und Fellstrukturen der als „Rassemeerschweinchen“ bezeichneten Tiere sind menschgemacht und durch andauernde Selektion herausgezüchtet und entsprechen nicht der natürlichen Gestalt der Tiere.

Die Frage, ob man ein Tierchen bei sich aufnimmt, sollte daher nicht vom Aussehen, Augenfarbe oder einer Erwartungshaltung an die Tiere bestimmt sein.

 

5. Gebot
Eine Vermehrung ist grundsätzlich abzulehnen.
Es gibt genug Meerschweinchen auf der Welt, von daher ist eine Vermehrung grundsätzlich abzulehnen, Böcke sind IMMER zu kastrieren. Aufklärung über den Sinn einer Kastration – auch bei reinen Bockhaltungen – ist uns ein wichtiges Anliegen.

 

6. Gebot

Jeder von uns ist ein Botschafter für die Sache der Schweinchen.
Wo immer wir auf Unwissen, Vernachlässigung und/oder falsche Haltungsbedingungen stoßen, versuchen wir im Sinne der Tiere, daran etwas zu verbessern.
Sei es, daß wir die Aufnahme der Tiere anbieten oder Beratung leisten.
Ob es immer gelingt sei dahingestellt, wir versuchen es wenigstens im Rahmen unserer Möglichkeiten.

 

7. Gebot

Meerschweinchen und Kinder
Die Beziehung Kind – Meerschweinchen ist seit jeher geprägt von Missverständnissen und Fehlinformationen.
Meerschweinchen sind KEINE Kuscheltiere und KEINE Spielzeuge, sondern Individuen mit ausgeprägten Charakteren und einem hochkomplexen Sozialverhalten.
Körperlich sind sie von zarter Statur und schnell – meist unabsichtlich - durch Kinderhände verletzt oder zu Tode gedrückt.
Vermeintlicher "Genuss" durch Streicheln und Herumtragen ist in Wirklichkeit meistens nur eine Schockstarre, die auf Todesangst beruht. Auch über diese – immer noch weit verbreiteten – Fehlinformationen klären wir auf, wo wir können und versuchen so, Schlimmes zu verhindern. Meerschweinchen sind auch KEIN Kindersatz – auch Erwachsene müssen immer die Bedürfnisse eines Meerschweinchens (und da zählen Kuscheln und Knuddeln in der Regel NICHT dazu) respektieren.

 

8. Gebot

Ein krankes Meerschweinchen muß versorgt werde
Jeder, der sich Meerschweinchen anschafft, sollte sich im Klaren sein, daß zum Thema Verantwortung auch gehört, das Tierchen im Krankheitsfall angemessen zu versorgen, das heißt, einem Tierarzt vorzustellen – auch am Wochenende und im Notdienst – und dass hierfür Kosten anfallen können, die den Anschaffungspreis um ein Vielfaches übersteigen.

Wer hier eine Fehlinvestition zu erkennen glaubt oder schon im Vorfeld nicht über die Mittel verfügt, im Notfall seiner Verantwortung nachzukommen, sollte bitte keine Tiere halten, es ist unverantwortlich.

 

9. Gebot

Wer aus irgendeinem Grund seiner Verantwortung nicht mehr gerecht werden kann, sucht sich Hilfe.
Wir verstehen uns als Anlaufstelle für alle Fragen und Probleme und werden alles daran setzen, unbürokratisch zu helfen, BEVOR es dazu kommt, dass Tierchen ausgesetzt oder einfach durch Vernachlässigung sich selbst überlassen werden.

 

10. Gebot

Cavia Care – wir lieben Meerschweinchen.
 Cavia Care wurde gegründet als private Initiative von Menschen, die ihr gemeinsames Hobby, die Meerschweinchenhaltung mit einem guten Zweck, nämlich der Rettung und Vermittlung von Nottieren, verbunden haben.


Ab 01.01.2016 ist Cavia Care ein eigenständiger Teil des Vereins Notnager e. V. geworden.